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Zur Geschichte der Abtei und ihrer Kirche

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Spuren im SteinDer von Camobreco und Loescher herausgegebene „Regesto di San Leonardo di Siponto“ (Rom, 1913) informiert uns umfassend über die Geschichte der Kirche San Leonardo „iuxta stratam Peregrinorum inter Sipontum et Candelarium“.

Schon im Jahr 1127 wurde die Kirche, die nicht nur in Apulien, sondern in ganz Italien von Bedeutung ist, von den Augustiner-Chorherren geleitet.

Dank des Privilegs, das Papst Innocenz II. der Kirche am  30. Juni 1137 von Melfi aus gewährte, war San Leonardo von nun an nicht mehr der Gerichtsbarkeit des Erzbischofs von Siponto unterstellt. Dieses Privileg wurde von den nachfolgenden Päpsten Hadrian IV., Alexander III., Clemens III. und Coelestin III. bestätigt.

 

Ende des 12. Jahrhunderts waren San Leonardo zehn Kirchen unterstellt, nämlich (wir zitieren) „San Leonardo di Foggia, Sant’Arcangelo in Versentino, San Marco in Monte Sant’Angelo, San Pietro di Vico, San Lorenzo di Lesina, Santa Maria d’Olicena, San Claudio de Bastia, Santi Filippo e Giacomo di Casal Nuovo” sowie San Giorgio in der Gegend von Rignano.

 

Dazu kamen die Kirchen Santa Margherita in Barletta, Ognissanti in Giovinazzo, Sant’Antonio in San Quirico und San Salvatore in Caprile, die in dieser Reihenfolge im Breve von Papst Gregor IX. vom 6. Februar 1234 aufgezählt sind. Wenige Jahrzehnte später war nicht nur die Zeit der großen Blüte der Abtei, sondern auch die der Augustiner-Chorherren in Siponto beendet.  

 

Am 13. Januar 1261 ging die Kirche an die Brüder des Deutschritterordens über, die sie zum Zentrum ihres Wirkens in Apulien machten und bis zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts dort blieben. Der letzte Vertreter dieses Ordens in Siponto war Stefan(o) Grube(n) (Grübe ?), der Bischof von Troia und schließlich Erzbischof von Reggio Calabria war.

 

Nach seinem Tod führten Kardinäle in Siponto Regie. Im Mai 1485 wurde der Kardinal von Parma, Giangiacomo Sclafimatus (?) Abt. Ihm folgte Giovanni Lopez, der Kardinal von Capua, der 1501 in Rom starb.

 

Während der Belagerung von Manfredonia im Jahre 1527 wurde das Kloster von den französischen Truppen unter Lautrec besetzt. Bereits im Jahr 1538, als die Abtei von dem Florentiner Taddeo Gaddi, dem späteren Erzbischof von Cosenza, geleitet wurde, beging man dort höchst feierlich das Fest Christi Himmelfahrt.

 

Als einer der wichtigsten Äbte ist Bonifacio Caetani zu nennen, der im 17. Jahrhundert eine Ädikula für den Friedhof schaffen ließ, die in den 50er Jahren zerstört wurde. Seine Nachfolger waren die Kardinäle Carlo Barberini, Alessandro Albano, Pietro Ludovico Borgia und zuletzt Pasquale Acquaviva D’Aragona.

 

In dieser Zeit unterstand die Kirche bereits den Brüdern des Minoritenorden. Einer von ihnen, Pater Konstantin von Manfredonia, ließ 1763 den bewohnbaren Teil des Klosters errichten, den die Brüder dann Anfang des 19. Jahrhunderts verließen. An die Kirche Santa Maria delle Grazie in Manfredonia gingen in diesem Zusammenhang die hölzerne Statue des heiligen Leonhard aus dem 12. Jahrhundert, die Statue von Santa Marina und die Reliquien des heiligen Märtyrers Coelestin.

 

Der König von Neapel Joachim Murat legte mit Dekret vom 21. Januar 1809 das Hospital von San Leonardo still. An seiner Stelle sollte sich von nun an das Bürgerspital Umberto I. von Foggia um die Kranken aus der Gegend kümmern und die Menschen versorgen, die bislang im Hospital von Siponto behandelt worden waren.

 

Das Kloster, das gegen Ende des Krieges beschädigt worden war, wurde am Ende der 40er Jahre dank des Engagements von Don Silvestro Mastrobuoni mit der finanziellen Unterstützung des italienischen Staates restauriert. In Siponto machte sich der Geistliche, der sich vorbildlich für die Rettung apulischer Kulturdenkmäler einsetzte, vor allem um die Kirche verdient, als deren Pfarrer er auch das Fest Christi Himmelfahrt wieder einführte.

 

Als Abtei wurde San Leonardo rechtlich am 1. Dezember 1952 wieder anerkannt. Mit einem weiteren Dekret des Präsidenten der italienischen Republik vom 7. Juli 1956 erlangte dann auch die mit Dekret des Erzbischofs von Manfredonia am 15. November 1950 gegründete Pfarrei Rechtsfähigkeit und wurde mit angemessenen finanziellen Mitteln ausgestattet.

 

Übersetzung im Rahmen des Kurses Traduzione tra l’italiano e il tedesco I an der Universität Bologna / SSLMIT Forlì von Jana Gutbrod